Solarbranche.de

Branchenportal für die Solarenergie

Pressemitteilung Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

Strom-Großhandelspreise sinken 2024 zweites Jahr in Folge – Strompreise niedriger als 2021

Strom-Großhandelspreise sinken 2024 zweites Jahr in Folge – Strompreise niedriger als 2021<br />
© Thorsten Schier / Adobe Stock
Strom-Großhandelspreise sinken 2024 zweites Jahr in Folge – Strompreise niedriger als 2021
© Thorsten Schier / Adobe Stock
Münster (iwr-pressedienst) - Die Strompreise im deutschen Großhandel sind im Jahr 2024 auf durchschnittlich 7,95 Cent/kWh gefallen – ein Rückgang von 16,8 % im Vergleich zu 2023 (9,55 Cent/kWh). Dies stellt den zweiten Preisrückgang in Folge dar. Trotz des vollständigen Atomausstiegs liegt der Strompreis 2024 sogar unter dem Niveau von 2021 (9,66 Cent/kWh), als in Deutschland noch sechs Atomkraftwerke in Betrieb waren. Dies geht aus einer Auswertung von Daten der EPEX Spot-Strombörse durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hervor.

Der rasante Anstieg der Großhandels-Strompreise zwischen Mitte 2021 und Ende 2022 war die Folge einer historischen Kombination von Faktoren: dem dramatischen Anstieg der Gaspreise infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine und dem massiven Ausfall französischer Atomkraftwerke auf Grund von Wartungsverzögerungen im Zuge von Covid-19 sowie Ende 2021 entdeckter Spannungskorrosionen.

Ab Mitte 2021 kletterten die Strom-Großhandelspreise in Deutschland aufgrund der gestiegenen Gaspreise und niedriger Gasspeicher-Füllstände bereits fast auf das Dreifache, von 5,3 Cent/kWh (Mai 2021) auf 14,0 Cent/kWh im Oktober 2021. Die von Deutschland an Russland verkauften deutschen Gasspeicher wurden offenbar in Vorbereitung auf den russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 bereits ab Sommer 2021 von Russland nicht mehr im notwendigen Umfang aufgefüllt.

Die direkte Durchschlagskraft steigender Gaspreise auf die Großhandels-Strompreise hängt wiederum mit der Art der täglichen Preisbildung an den Strombörsen zusammen. Diese Preisbildung basiert auf einem Grenzkostenmodell, bei dem nur die teuerste Energiequelle den gesamten Strompreis für alle bestimmt, selbst wenn günstigere Quellen ebenfalls genutzt werden. „Hohe Gaspreise wegen leerer Gasspeicher und der Ausfall französischer Atomkraftwerke haben dazu geführt, dass die Strom-Großhandelspreise im Dezember 2021 mit 22,1 Cent/kWh trotz sechs laufender Atomkraftwerke in Deutschland mehr als doppelt so hoch lagen wie im Dezember 2024 mit 10,8 Cent/kWh, als schon keine deutschen Atomkraftwerke mehr in Betrieb waren“, so IWR-Chef Dr. Norbert Allnoch.

Auch der dramatische Anstieg der Strom-Großhandelspreise im August 2022 auf ein Rekordniveau von 46,5 Cent/kWh war vor allem bedingt durch die Explosion der Gaspreise infolge der Abschaltung der Gaspipeline Nord Stream 1.

Die stark steigenden Strom- und Gaspreise nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine führten anschließend nicht nur in Deutschland zu einer energiepreisinduzierten Inflation, deren Folgeeffekte (Lohn-Preisspirale) bis heute spürbar sind, trotz des mittlerweile wieder kräftigen Rückgangs der Strompreise auf das Vorkrisenniveau.


Download Pressegrafiken:

https://www.iwrpressedienst.de/bild/iwr/f5146_IWR-Strom_2-AS_34991346.jpg
BU: Strom-Großhandelspreise sinken 2024 zweites Jahr in Folge – Strompreise niedriger als 2021
© Thorsten Schier / Adobe Stock

https://www.iwrpressedienst.de/bild/iwr/66d60_Strom_Grosshandelspreise-21-24-C-IWR.jpg
BU: Entwicklung der Strom-Großhandelspreise 2021 bis 2024 in Deutschland
© IWR


Münster, den 17. Januar 2025


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) wird freundlichst erbeten.


Achtung Redaktionen - Für Fragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Pressekontakt:

Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)
Dr. Norbert Allnoch
Tel: 0251 / 23 946 – 0
Fax: 0251 / 23 946 - 10
E-Mail: info@iwr-institut.de


Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)
Soester Str. 13
48155 Münster

Internet: https://www.iwr.de | https://www.iwr-institut.de



Sprache:

Online-Pressemappe - alle Pressemitteilungen der Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) | RSS-Feed abonnieren



Hinweis: Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Emittent / Herausgeber der Meldung »Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)« verantwortlich.

 


Weitere Pressemitteilungen von Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)


Meist geklickte Pressemitteilungen von Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

  1. Hinkley Point C: Strom aus neuem britischem Atomkraftwerk kostet über 15 Cent pro Kilowattstunde
  2. Weltmarkt für Atomkraftwerke 2024 weiter in der Talsohle - Atomstrom für KI-Anwendungen zu teuer
  3. Neue Rekordleistung 2024: Mehr als eine Million neue Solaranlagen in Deutschland
  4. Strom-Großhandelspreise sinken 2024 zweites Jahr in Folge – Strompreise niedriger als 2021
  5. Windenergie-Ausbau 2024 in Deutschland auf Vorjahresniveau - IWR erwartet Aufschwung 2025/26

Über Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) wurde 1996 als unabhängige Institution gegründet. Das IWR ist auf zwei strategischen Kernfeldern aktiv:

- Institut - Forschung, Wirtschafts- und Politikberatung auf dem Gebiet der Energiewirtschaft mit Schwerpunkt regenerative Energien, globaler Aktienindex RENIXX World, Branchenkonzept und SLAM-Asset Modell, EE-Geschäftsklima-Index, u.v.m.

- Digitale Medien - Mit dem One-Stop-Media-Shop für das gesamte Spektrum der Energiewirtschaft bietet das IWR Medien-Dienstleistungen für Unternehmen der Energiebranche (Energie-Pressedienst, Marketing, Job- und Stellenbörse, Veranstaltungs-Portal) - im Verbund mit fast 30 Energieportalen - aus einer Hand an.



Zur Chronologie und den Meilensteinen des IWR
Geschichte des IWR und die Welt der Regenerativen Energiewirtschaft

Weitere Informationen zu Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)