Fallende Energiepreise drücken Inflationsrate weiter: Inflation in Deutschland im Juni 2025 erreicht EZB-Ziel bei 2,0 Prozent

Wiesbaden - Die Inflation in Deutschland ist im Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahr (Juni 2025) um +2,0 Prozent gestiegen. Nach den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bremsen noch immer die sinkenden Preise für Energieprodukte (-3,5 %) die Preissteigerungen kräftig (Mai: -4,6%), während die Inflation bei Dienstleistungen (+3,3%) zwar rückläufig (Mai: +3,4 %), aber insgesamt hartnäckig und weiter deutlich über dem Gesamtindex verharrt.
Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt im Juni 2,7 Prozent (Mai 2025: +2,8%), so Destatis.
Der Preisdruck bei Waren (+0,8%) ist dagegen auch im Juni 2025 relativ gering, bei Nahrungsmittel im Juni mit 2,0 Prozent deutlich geringer als im Mai mit 2,8 Prozent und damit auf dem Niveau des Gesamtindexes.
Insgesamt hat die Inflation in Deutschland nunmehr das EZB-Ziel von 2 Prozent erreicht. Allerdings hilft noch der Senkungseffekt bei den Energiepreisen (-3,5%), die den anhaltend hohen Preisanstieg bei Dienstleistungen (+3,3%) kompensieren.
Zur Inflationsentwicklung in Deutschland: Ein starker Anstieg der Strompreise Ende 2021 in Folge des massiven Ausfalls französischer Atomkraftwerke und die anschließende Gaspreisexplosion (Ausfall russischer Gaslieferungen) nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben zunächst eine kräftige energieinduzierte Inflationswelle mit historischen Dimensionen ausgelöst.
In der Spitze stieg die Inflation in Deutschland bis auf 8,8 Prozent (Oktober, November 2022), das hat die EZB wiederum zu steigenden Zinsen (Leitzins) von 0 Prozent (Juli 2022) auf über 4 Prozent veranlasst. Die gestiegenen Zinsen und Energiepreise sowie die Inflation führten anschließend zu einer sehr starken Lohn-Preisspirale, die trotz der anschließend kräftig gesunkenen Energiepreise noch nicht wieder ausgelaufen ist. Vor allem der Anstieg der Dienstleistungspreise ist weiterhin über dem EZB-Ziel und damit weiterhin zu hoch.
Seit Mitte 2024 hat die EZB die Zinsen mittlerweile zum achten Mal gesenkt. Am 05. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank zuletzt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beschlossen. Der Einlagensatz fällt damit auf 2,00 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,15 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz auf 2,40 Prozent. Die neuen Sätze gelten ab dem 11. Juni 2025.
© IWR, 2025
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