Großhandel Strom: Strompreise fallen auf niedrigsten Stand seit 2 Jahren
 © IWR
© IWR
												Münster - Die Strompreise im Großhandel fallen im Juli 2023 auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Nach den Daten der Strombörse EPEXSpot musste im Juli 2023 für Strom im Großhandel nur noch 7,8 ct/kWh bezahlt werden. Das ist der bisherige Jahrestiefstwert 2023 auf Monatsbasis und gleichzeitig der niedrigste Preis seit Juni 2021 (7,4 ct/kWh) in Deutschland. 
Die Strompreise in Deutschland sind seit Mitte 2021 vor allem auf Grund von externen Schocks zeitweise explodiert. Ende 2021 sprangen die Strompreise im Dezember 2021 auf 22,1 ct/kWh, nachdem Frankreich massive Probleme mit den eigenen Atomkraftwerken hatte und nach "unvorhergesehenen" Abschaltungen wegen Korrosionsproblemen in der französischen AKW-Flotte in großem Umfang Strom an der Strombörse zukaufen musste. 
Im Februar 2022 erfolgt mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine der nächste zusätzliche externe Schock. Nach einem Anstieg der Strompreise auf 25,2 ct/kWh im März 2023 beruhigten sich die Strompreise nur kurz und erreichten mit 46,5 ct/kWh im August 2023 den Rekord-Höchstwert des Jahres. Grund für die explodierenden Strompreise war ein Ursachen-Mix: der massive Ausfall der französischen Atomkraftwerke führte zu einem Stromproblem und zu einem Rückgang der AKW-Stromproduktion in Frankreich auf 279 Mrd. kWh (2021: 360 Mrd. kWh), d.h. es fehlten rd. 80 Mrd. kWh Strom, die anderweitig z.B. durch Käufe an der Strombörse kompensiert werden mussten. Deutschland hatte gleichzeitig u.a. durch den Wegfall des Nord Stream-Pipelinegases und niedriger Gas-Speicherstände ein Gas-Mengenproblem, was die Gaspreise zeitweise explodieren ließ.    
Im Ergebnis (Stromproblem in Frankreich, Gasproblem in Deutschland) hat das exorbitant teure fossile Gas wegen des Merit-Order Prinzips den Preis für den Strom gesetzt.
Mit der teilweisen Rückkehr französischer Atomkraftwerke, den gesunkenen Gaspreisen, dem Ausbau erneuerbarer Energien und einer immer besseren Stromvernetzung in Europa sind die Strompreise im Großhandel wieder deutlich gesunken. Befürchtungen über einen Anstieg der Strompreise nach dem Ausstieg aus der Atomenergie sind nicht eingetreten. Auch sind wegen des Atomausstiegs in Deutschland nicht mehr Kohlekraftwerke in Betrieb gegangen, die Produktion aus Braun- (-15,3 Mrd. kWh) und Steinkohle (-11,2 Mrd. kWh) wurde sogar gedrosselt (Stand: 09.08.2023).	
© IWR, 2025
EJ: VOSS GmbH sucht Mitarbeiter:in in der Projekt- und Unternehmensfinanzierung (m/w/d) Tesla-Quartalszahlen im Fokus: Tesla steigert Umsatz um 12 Prozent, Nettogewinn rutscht ab - Aktie fährt Achterbahn
Next2Sun Leuchtturmprojekt abgeschlossen: Next2Sun nimmt vertikale 17,4 MW-PV-Anlage am Flughafen Frankfurt in Betrieb
SMA baut internationale Präsenz aus: SMA Altenso setzt mit neuen Niederlassungen in Australien und Südafrika auf Speicher und Wasserstoff
Grüner Schub für Europas Strommix: Erneuerbare Energien dominieren Iberdrolas Stromproduktion von Januar bis September 2025 mit 86?Prozent
ABO Energy mit Strategiewechsel: ABO Energy errichtet Solar- und Hybridprojekte künftig auch als EPC-Dienstleister für Dritte
Das könnte Sie auch noch interessieren
Jobticker - Neuzugänge Energiejobs
Aktuelle Jobs im Bereich Betriebswirtschaft
Energieberufe.de - Das digitale Berufslexikon der Energiewirtschaft
09.08.2023



