IPVEA weist Anti-Dumpingklage gegen China zurück
Hanau – Der Industrieverband International Photovoltaic Equipment Association (IPVEA), bestehend aus Herstellern und Zulieferern von Photovoltaik Fertigungsanlagen und zugehörigen Rohmaterialien, befürwortet eine freie internationale Marktwirtschaft für die Photovoltaik (PV). Damit spricht sich IPVEA gegen eine Anti-Dumpingklage der Initiative EU ProSun und die Einführung von Strafzöllen aus. EU ProSun, eine Initiative europäischer Zell- und Panelhersteller wirft den chinesischen Wettbewerbern vor, PV-Produkte unter den regional marktüblichen Preisen zu exportieren.
Ziel ist eine gemeinsame Erklärung des gesamten Solarsektors
Der PV-Verband IPVEA mit Hauptsitz im US-Staat Florida hält es hingegen nach den Worten von Geschäftsführer Bryan Ekus für wesentlich wichtiger, eine weltweit unabhängige und wettbewerbsfähige PV-Industrie zu fördern, als Maßnahmen zu unterstützen, die den Zugang zu einem ihrer Kernmärkte erschweren. Der Industrieverband ist nach eigenen Angaben an einer Kooperation mit anderen Verbänden interessiert. Deshalb lade IPVEA die zuständigen Verbandsvertreter dazu ein, während der 27th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition Ende September in Frankfurt am Main verschiedene Positionen und weiterführende Maßnahmen zu diskutieren, um als Ergebnis eine gemeinsame Erklärung des gesamten Industriesektors vorlegen zu können.
China produziert bereits 68 Prozent aller Solarmodule
Laut Schätzungen des Londoner Marktforschungsunternehmens Bloomberg New Energy Finance wurden im vergangenen Jahr etwa 68 Prozent aller Solarpanels von chinesischen Herstellern geliefert. 2009 waren es nur 40 Prozent. Im Vergleich dazu haben 2011 europäische Unternehmen 11,5 Prozent gegenüber 19 Prozent (2009) der Solarpanels produziert. Der Anteil US-amerikanischer Firmen fiel sogar von 23 auf nur noch 9 Prozent.
Anti-Dumping Zölle von bis zu 250 Prozent in den USA
Umweltminister Peter Altmaier sicherte der EU bereits am 19. Juli die Unterstützung der deutschen Bundesregierung im Falle der Untersuchung einer Anti-Dumping Klage zu. Die Europäische Kommission muss innerhalb von 45 Tagen nach Einreichung der Klage am 26. Juli entscheiden, ob sie eine solche Untersuchung einleitet. In den USA wurden bereits Anti-Dumping Zölle zwischen 31 und 250 Prozent eingeführt, nachdem das Handelsministerium festgestellt hatte, dass Solarfirmen aus China ihre Produkte unter Herstellungskosten verkauft hatten.
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