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CSP-Kraftwerke in Nordafrika steigern regionale Wertschöpfung

Wuppertal – Marokko hat ehrgeizige Ziele beim Ausbau der Solarenergie. Der Marokkanische Solarplan sieht vor, bis 2020 Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2000 MW in dem nordafrikanischen Land zu bauen. Von dem Ausbau können nicht nur die Betreiber der Anlagen und Stromabnehmer, sondern auch die Bevölkerung vor Ort profitieren.

Solarthermische Kraftwerke (CSP, concentrated solar power) in Nordafrika liefern nicht nur regenerative Energien für den steigenden Energiebedarf im südlichen Mittelmeerraum, sondern bringen auch große Vorteile für die regionale Entwicklung. Das haben Germanwatch und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in einer gemeinsamen Studie am Beispiel von NOORo I, einem CSP-Kraftwerk in Südmarokko, nachgewiesen.

Zusatznutzen sichtbar
Die Studie zeigt, dass Planung und Bau von NOORo I durch die lokale Bevölkerung bisher sehr positiv aufgenommen wurde. Obwohl auch CSP-Projekte keine allumfassende Lösung für Marokkos drängende Entwicklungsfragen darstellen, werden laut Studie dennoch vielfache Zusatznutzen im Bereich der regionalen Wertschöpfung für die gesamte Region sichtbar. "Für die angrenzenden Gemeinden sind neue Arbeitsplätze und Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen entstanden sowie kommunale Wohlfahrts-, Bildungs-, und Gesundheitseinrichtungen verbessert worden", sagt Boris Schinke von Germanwatch.

Negative Auswirkungen gering
Dr. Peter Viebahn vom Wuppertal Institut ergänzt: "Auf der anderen Seite sind aber auch Befürchtungen, beispielsweise über mögliche Folgen des Kraftwerksbetriebs auf den lokalen Wasserhaushalt, ernst zu nehmen. Zudem wirkt sich auch das bisher fehlende Ausbildungsniveau lokaler Einrichtungen in Bezug auf die Anforderungen an Arbeitnehmer hemmend aus." Doch gegenüber den negativen Auswirkungen, die eine Förderung fossiler Rohstoffe oder der Betrieb konventioneller Kraftwerke auf die lokale und regionale Ebene hätten, könnten die festgestellten Wirkungen von NOORo I generell als niedrig eingestuft werden, betont der Wissenschaftler.

Handlungsempfehlungen für weitere Projekte
Basierend auf den Ergebnissen der empirischen Analyse und Vorschlägen verschiedenster lokaler Akteure wurden im Rahmen der Studie Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Marokkanischen Solarplans sowie ein Set von 18 Nachhaltigkeits-Anforderungen und Best-Practice-Empfehlungen für CSP-Kraftwerke erarbeitet. Sie liefern einen Input für Projektentwickler sowie Regierungen und Entwicklungsbanken, um im Zuge des zukünftigen Ausbaus der CSP-Technologie die Entwicklungsbedürfnisse der lokalen Bevölkerung und die politische Teilhabe an der Projektgestaltung miteinzubeziehen.
Das Projekt "Social CSP" wurde im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt.

Weitere Infos und Meldungen zum Thema:
DLR-Studie: Kommt regelbarer Solarstrom künftig aus Nordafrika?
Solarenergie bei juwi

27.07.2015

 



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