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Indien mit glänzenden Perspektiven für erneuerbare Energien

Abu Dhabi/Münster – An die Energiewende in Indien werden spätestens seit dem Wahlsieg des amtierenden Premierministers Narendra Modi im Jahr 2014 hohe Erwartungen geknüpft. Diese Erfolgsgeschichte hat zwar zuletzt durch Unternehmens- und Marktberichte Kratzer bekommen, doch ein neuer Bericht bestätigt die enormen Potenziale für Erneuerbare in Indien.

Bei der Vorlage der Quartalszahlen im August 2017 hatten Windenergie-Unternehmen auf Probleme im Wachstumsmarkt Indien hingewiesen, eine Marktdelle sei zu erwarten. Zudem wiesen Marktbeobachter daraufhin, dass auch der rasante Solarausbau in Indien ins Straucheln geraten könnte. Nun versprüht eine neue Studie der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (Irena) wieder Optimismus.

Indien kann wachsenden Energiehunger bis 2030 zu einem Viertel durch Erneuerbare decken
In der Irena-Studie geht es insbesondere um die enormen Potenziale für erneuerbare Energien in Indien. Demnach kann der indische Subkontinent seinen Energiebedarf bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent steigern. In der 124 Seiten starken Untersuchung „Renewable energy prospects for India“ heißt es zudem, dass Indien im Stromsektor bis 2030 sogar einen Anteil der erneuerbaren Energien von mehr als einem Drittel erreichen kann. Im Jahr 2015 lag dieser Anteil bei 17 Prozent. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil Indien mit einem enormen Anstieg der Stromnachfrage rechnet. Die Studie geht von einer Verdreifachung bis 2030 im Vergleich zu 2015 auf 3,45 Billionen Kilowattstunden (kWh) aus. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt der jährliche Stromverbrauch derzeit knapp 600 Mrd. kWh.

Solar- und Bioenergie in Indien mit großen Potenzialen
Irena-Generaldirektor Adnan Z. Amin erklärte, dass Indien eines der weltweit ambitioniertesten Programme für erneuerbare Energien verfolge und so eine Führungsrolle in der regionalen und globalen Energiewende übernehme. Indien verfüge über einen Schatz an erneuerbaren Energien, insbesondere bei Solar- und Bioenergie. Dies werde dabei helfen, die wachsende Energienachfrage zu bedienen, den Zugang zu Energie und die Energiesicherheit zu verbessern, so Amin. Die Energiewende in Indien ist eng verknüpft mit dem Premierminister Narendra Modi, der nach seinem Wahlsieg seit Mai 2014 im Amt ist und als klarer Befürworter des Ausbaus erneuerbarer Energien für entsprechende Programme gesorgt hat.

Irena: 200.000 MW Solarenergie und 185.000 MW Windenergie bis 2030
Nach den Berechnungen der Irena könnte sich die gesamte Windenergieleistung in Indien im Zeitraum von 2015 bis 2030 auf bis zu 185.000 Megawatt (MW) steigern. Ende 2015 waren in Indien etwa 25.000 MW installiert, Ende 2016 waren es laut dem Global Wind Energy Council 28.700 MW. Bei der Photovoltaik ist ein Ausbau der Kapazitäten auf bis zu 200.000 MW bis zum Jahr 2030 möglich, wobei zusätzliche Kapazitäten in Off-Grid-Anwendungen hinzukämen. Ende 2015 waren Indien Photovoltaik-Anlagen und Kraftwerke mit rund 5.600 MW installiert, Ende 2016 bereits rund 10.000 MW. Insgesamt wäre unter den erneuerbaren Energien aber die Bioenergie die stärkste Kraft, die 2030 etwa 62 Prozent der regenerativen Energie stellt. Es folgen die Solarenergie (16 Prozent), die Windenergie (14 Prozent) sowie die Wasserkraft (7 Prozent).

© IWR, 2017


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