Canadian Solar mit Gewinnrückgang 2020 – Investition in deutsche Solarworx
© Fotolia/AdobeGuelph – Der Solarkonzern Canadian Solar hat das Corona-Jahr 2020 mit einem Rückgang des Nettogewinns beendet. Das kanadische Unternehmen will zukünftig neben dem Bereich Solarprojekte vor allem noch stärker auf Batteriespeicher-Projekte setzen. Das neue Investment in das deutsche Solarunternehmen Solarworx ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie.
Bei Canadian Solar stand das Jahr 2020 vor allem im Zeichen der Umstrukturierung und Weiterentwicklung des Konzerns im Vorfeld des geplanten Börsengangs der Tochter CSI Solar Co. in China. Weil sich die Zeit sinkender Modulpreise wohl dem Ende nähert, stellt sich Canadian Solar bereits auf die sich abzeichnenden Veränderungen ein.
Canadian Solar: Gewinnrückgang trotz Umsatzsteigerung – Ära sinkender Modulpreise vorbei?
Canadian Solar hat sich in einem Corona bedingt schwierigen Jahr gut behauptet. Die Auslieferung von Solarmodulen kletterte 2020 um 32 Prozent auf 11.300 MW (11,3 GW). Der Nettoumsatz stieg um 9 Prozent auf 3,5 Mrd. US Dollar, der Nettogewinn ist auf 146,7 Mio. USD (2019: 171,6 Mio. USD) gesunken. Vor allem das vierte Quartal war herausfordernd, so Yan Zhuang, Präsident der Tochtergesellschaft CSI Solar Co., Ltd. Zhuang. Die Polysiliziumpreise sind danach im vierten Quartal hoch geblieben und kürzlich um weitere 25% gestiegen. Auch die Preissteigerungen bei den meisten Grundstoffen halten danach an, USD, Euro, japanischer Yen und andere Währungen verlieren gegenüber dem chinesischen Renminbi weiter an Wert und beeinträchtigen so die Marge.
Yan Zhuang weiter:“ Wir nähern uns dem Ende der Solarkostenkurve und die Ära der ständig sinkenden Solarmodulpreise liegt weitgehend hinter uns. Tatsächlich werden die Preise für Solarmodule in naher Zukunft steigen. Daher konzentrieren wir uns darauf, unsere Wettbewerbsposition in unseren diversifizierten und Premium-Endmärkten zu nutzen, um Wachstum bei Anwendungen von Solarlösungen mit höherer Wertschöpfung zu erzielen, einschließlich Systemintegration mit Batterie.“
Aussichten: Zwei-Säulen Modell: Solarprojekte und Batteriespeicher-Projekte
Shawn Qu, Vorsitzender und CEO bei Canadian Solar bleibt zuversichtlich für die globalen Wachstumsaussichten der Solarenergie. Die Nachfrage nach sauberem Strom steige weltweit stark an, sowohl für Solar- als auch für Batteriespeicherprojekte. Hier sieht sich Canadian Solar gut aufgestellt. Ismael Guerrero, zuständig für das globale Geschäft: „Wir haben eine Solarprojektpipeline mit über 20 GWp und eine Batteriespeicherpipeline mit fast 9 GWh. Wir sind gut positioniert, um in beiden Bereichen von einem robusten Wachstum zu profitieren. Im Jahr 2021 werden wir mit der Lieferung in großem Maßstab beginnen und erwarten, dass rund 10% des Batteriespeichermarktes in den USA bedient werden, basierend auf der Markteinschätzung von Wood Mackenzie.“
Canadian Solar bekräftigt seine Prognose für 2021 bei den Modul-Auslieferungen in Höhe von 18 bis 20 GW und für Solarprojekte in Höhe von 1,8 bis 2,3 GW. Der Gesamtumsatz 2021 soll sich demnach auf 5,6 bis 6,0 Mrd. US-Dollar belaufen.
Finanzierungsrunde: Canadian Solar investiert in deutsche Solarworx
Canadian Solar und der in Berlin ansässige Off-Grid-Solarpionier Solarworx haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Canadian Solar, die EIT Innoenergy und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) investieren einen siebenstelligen Betrag in Solarworx. Das 2017 gegründete Solarunternehmen bietet eine modulare netzunabhängige Solarlösung mit dem Namen Solego zur Nutzung und Verteilung von Energie aus Solarmodulen. Der große Marktrahmen ist der afrikanische Kontinent, die aktuellen Zielmärkte sind Kamerun, Sambia und Nigeria. Südafrika bildet aktuell den Stützpunkt für die Länder südlich der Sahara.
Die modularen Systeme mit einer Batteriekapazität von 80 Wh oder 160 Wh bieten Flexibilität für die Stromversorgung einzelner Haushalte, kleiner Unternehmen und ganzer Gemeinden. Eine Sprachunterstützung in lokalen Sprachen wie Englisch, Französisch, Suaheli, Wolof und Fula ist mit allen gängigen Pay-as-you-go-Plattformen kompatibel. Ein erhebliches Aufwärtspotenzial wird in der kommenden Smart-DC-Netzlösung von Solarworx mit dem Namen MESH gesehen. Das ist ein hardwareunabhängiges System, mit dem Benutzer von Solego und anderen 12-V-Solarbatteriesystemen problemlos PV-betriebenen Strom zwischen 2 bis 100 Haushalten und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) teilen können. MESH soll bis zum zweiten Quartal 2021 in einem vorkommerziellen Stadium vor Ort eingesetzt werden.
© IWR, 2021
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Pressemitteilungen rund um die Solarenergie und Solarbranche19.03.2021
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