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Stromaustausch mit Großbritannien: Viking Link in Betrieb - NeuConnect macht Fortschritte

© Prysmian, Leonardo da Vinci © Prysmian, Leonardo da Vinci Münster - Die europäischen Länder rücken beim Stromaustausch immer enger zusammen. Auch nach dem Brexit investiert Großbritannien in den Stromhandel und in neue Stromverbindungen mit der EU. Am 29.12.2023 ist der 765 km lange Viking Link zwischen Großbritannien und Dänemark in Betrieb gegangen. Auch eine direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Großbritannien ist bereits im Bau, weitere Stromverbindungen mit den Niederlanden und Belgien sind in Planung.

Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien und der Transformation der Energiewirtschaft gewinnt der grenzüberschreitende Stromaustausch immer mehr an Bedeutung. Eine ganze Reihe von Interkonnektoren sind verteilt über Europa derzeit in der Planung oder im Bau. Für Großbritannien sind die neuen Stromverbindungen mit der EU wegen der Insellage allerdings überlebenswichtig.

Viking Link: Direktverbindung zwischen Großbritannien und Dänemark
Am 29.12.2023 hat die weltweit längste Land- und Unterwasserverbindungsleitung mit einer Leistung von 1.400 MW den Betrieb aufgenommen. Das 1,7 Mrd. Pfund Stromleitungsprojekt, das 2019 begonnen wurde, ist ein Joint Venture zwischen National Grid und dem dänischen Netzbetreiber Energinet und hat die Kapazität, ausreichend Strom für bis zu 2,5 Millionen britische Haushalte zu transportieren.

Der Bau von Viking Link ist die sechste Verbindungsleitung von National Grid, teilte das Unternehmen mit. Zunächst wird Viking Link mit einer Kapazität von 800 MW betrieben, bevor die Kapazität im Laufe der Zeit auf 1,4 GW gesteigert wird. National Grid und Energinet werden zusammenarbeiten, um die Anlage im Jahr 2024 auf ihre volle Kapazität zu bringen.

Katie Jackson, Präsidentin von National Grid Ventures: „Diese rekordverdächtige neue Verbindung ist ein fantastisches Beispiel für Technik und Zusammenarbeit mit unserem Partner Energinet. Da wir mehr Windkraft einsetzen, um unsere Klima- und Energiesicherheitsziele zu erreichen, werden Verbindungen zu unseren Nachbarländern eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Preise für Verbraucher zu senken. Sie erstreckt sich weiter über Land und Meer als jede unserer bestehenden Verbindungen und verbindet das Vereinigte Königreich mit sauberer, grüner dänischer Energie, verbessert die Versorgungssicherheit und bringt den britischen Verbrauchern enorme CO2- und Kosteneinsparungen.“

Stromkabel von Prysmian und NKT
Das HGÜ-Offshore-Kabel wurde von der Prysmian Group hergestellt und mit einem speziell angefertigten Schiff, der Leonardo Da Vinci, auf dem Meeresboden verlegt. Die Prysmian Group stellte auch das britische HGÜ-Landkabel her, das von Balfour Beatty verlegt wurde, der Offshore-Abschnitt wurde von der Prysmian Group (UK) hergestellt und installiert. Das Stromkabel für den dänischen Landabschnitt stellte das dänische Unternehmen NKT her, die Installation übernahm Monck.

NeuConnect: Direktverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland nimmt Fahrt auf
Nach der Stromverbindung North Sea Link, die bereits seit 2021 zwischen Großbritannien und Norwegen in Betrieb ist (Leistung: 1.400 MW), wird ein weiterer Interkonnektor zwischen Großbritannien und Deutschland gebaut. Die neue deutsch-britische Stromleitung mit dem Namen NeuConnect erreicht ebenfalls eine Leistung von 1.400 MW (in beide Richtungen). Baustart für die 725 km lange Energieautobahn NeuConnect war im Juli 2023. Gebaut wird eine Hochspannungs-Gleichstromübertragungsleitung als Untersee- und Erdkabel zwischen den Konverterstationen auf der Isle of Grain in Kent (England) und in der Region Wilhelmshaven in Niedersachsen. NeuConnect soll bis 2028 in Betrieb genommen werden.

Weitere Direktverbindungen zwischen Großbritannien und den Niederlanden (Lion Link) sowie mit Belgien (Nautilus)
Anfang dieses Jahres 2023 kündigte National Grid gemeinsame Pläne mit dem niederländischen Übertragungsnetzbetreiber Tennet für eine neue 1,8-GW-Verbindungsleitung zwischen Großbritannien und den Niederlanden mit dem Namen "Lion Link" an. Diese Stromleitung soll eine eigene Verbindung zur Offshore-Windstromerzeugung herstellen.

Lion Link wäre die zweite Verbindung zwischen den Großbritannien und den Niederlanden und soll Anfang der 2030er Jahre betriebsbereit sein. Eine zweite neue Verbindung namens Nautilus befindet sich ebenfalls in der Planungsphase und bietet das Potenzial, eine Verbindung mit Belgien herzustellen.

© IWR, 2024


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