Ziel Umstellung auf Wasserstoff: Unipers Kohlekraftwerk Scholven C produziert vorübergehend Strom
© Uniper SEDüsseldorf - Der Energieversorger Uniper wird das Steinkohlekraftwerk Scholven C länger betreiben als geplant. Der 345-Megawatt-Steinkohleblock soll ab dem 31.10.2022 - und mindestens in diesem Winter - die Strom- und Wärmeversorgung absichern. Scholven C sichert laut Uniper am Standort Gelsenkirchen im Wesentlichen den Betrieb der beiden anderen verbliebenen Kraftwerksblöcke ab, des Blocks B (Steinkohle, 345 MW) und des Fernheizkraftwerks Buer (Steinkohle, 70 MW).
Eigentlich sollte Scholven C nach der erfolgreich Stilllegungs-Ausschreibung Ende Oktober 2022 die kommerzielle Stromerzeugung einstellen. Die Verlängerung erfolgt auf der Grundlage des Gesetzes zur Bereitstellung von Ersatzkraftwerken, mit dem die Bundesregierung den Einsatz von Erdgas zur Verstromung reduzieren will.
Lars Wiese, Kraftwerksleiter: „Die Rückkehr von Scholven C ist ein wichtiger Baustein, um in diesem Winter die Strom- und Wärmeversorgung im Revier zu sichern. An der Perspektive, den Standort Gelsenkirchen auf Gas und später Wasserstoff umzustellen, halten wir trotzdem fest. Das neue Gas-und-Dampf -Kraftwerk GuD Scholven soll spätestens im ersten Quartal des kommenden Jahres in einen verlässlichen Dauerbetrieb überführt werden können und die Transformation einleiten.“
Am Kraftwerk Scholven sind derzeit drei Kohleblöcke in Betrieb: Scholven B und C sowie das Fernwärmekraftwerk Buer. Im Bau ist das GuD-Kraftwerk Scholven, eine Gas- und Dampfturbinen-Anlage, die im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess mit Hilfe zweier Gasturbinen und nachgeschalteter Abhitzekessel sowie einer Dampfturbine effizient Strom, Dampf und Fernwärme erzeugen kann. Diese Anlagen und ein zusätzlicher separater Dampfkessel sollen die bisherige Energieerzeugung aus Kohle am Standort in Scholven ersetzen.
Uniper beliefert rund 100.000 Kunden im Ruhrgebiet mit Wärme sowie rund um den Standort Scholven Industriekunden mit Prozesswärme. Uniper betreibt das Kraftwerk Datteln 4 und den Standort Scholven (also künftig GuD Scholven). Außerdem soll zukünftig CO2-neutrale industrielle Abwärme aus den Raffinerieanlagen der BP in Gelsenkirchen für die Versorgung mit Fernwärme im nördlichen Ruhrgebiet genutzt werden. Dazu ist die Errichtung und der Betrieb einer Anlage zur Auskopplung von Abwärme von bis zu 49 MW Leistung vorgesehen.
© IWR, 2024
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21.10.2022