SolarWorld AG erwartet weiteren Umsatzrückgang in 2012
Berlin - Die SolarWorld AG hat bei der Veröffentlichung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2011 die vorläufig gemeldeten Zahlen konkretisiert. Im dritten Jahr in Folge ist es der SolarWorld gelungen, die Umsatz-Marke von einer Milliarde Euro zu überschreiten. Aufgrund des Preisverfalls ging der Umsatz für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 1.047 Mio. Euro jedoch um 19,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück (2010: 1.305 Mio. Euro). Das konzernweite Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich auf 219,3 (2010: 281,3) Mio. Euro. Die Auslandsquote des Konzerns stieg 2011 auf 68 (2010: 59) Prozent des Absatzes an.
EBIT 2011 von Wertberechtigungen beeinflusst
Da im Jahr 2011 die Marktkapitalisierung deutlich unter den Wert des bilanziellen Eigenkapitals fiel, führte die SolarWorld Werthaltigkeitstests auf das Sachanlagevermögen durch. Dabei wurde ein Nettowertberichtigungsbedarf von 314,5 Mio. Euro identifiziert. Die Wertberichtigungen betrafen vorrangig Produktionsanlagen an den beiden Produktionsstandorten in Deutschland und in den USA. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde maßgeblich von den Wertberichtigungen beeinflusst und betrug – 233,2 Mio. (2010: 192,8 Mio.) Euro. Das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2011 lag bei – 299,3 (2010: 87,3) Mio. Euro. "Das Jahr 2011 war anstrengend für die Solarbranche und nicht zufriedenstellend für die SolarWorld. Unser Ergebnis 2011 ist im Wesentlichen von den globalen Überkapazitäten und dem damit einhergehenden massiven Preisverfall beeinflusst", erläuterte Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck, "hinzu kamen unsichere gesamtwirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen in unseren Kernmärkten."
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit hat die SolarWorld im Geschäftsjahr 2011 ältere Fertigungslinien in den USA und in Deutschland außer Betrieb genommen und sich auf ihre modernsten Anlagen an den vollintegrierten Produktionsstandorten Freiberg und Hillsboro konzentriert. Diese Umstrukturierung trug neben weiteren Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wesentlich dazu bei, dass die SolarWorld 2011 zusätzliche Kostensenkungen realisieren konnte.
Die deutlichen Einsparungen konnten jedoch den weltweiten Preisrückgang nicht vollkommen kompensieren. "Zurückzuführen ist das Ausmaß des Preisverfalls auf das Modulpreisdumping chinesischer Wettbewerber und unerlaubte Subventionen Chinas", so Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck. In den USA hat die Konzerntochter SolarWorld Industries America Inc. mit Unterstützung der Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) im Oktober 2011 bei der US-Regierung eine Wettbewerbsklage eingereicht. Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten untersucht zurzeit die Subventionsprogramme Chinas und die Preispolitik chinesischer Hersteller. Am 20. März 2012 hat es in einer vorläufigen Entscheidung Antisubventionszölle auf chinesische PV-Produkte verhängt. Im Mai wird zudem eine Entscheidung über amerikanische Antidumpingmaßnahmen erwartet. Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck: "Wir sind sicher, dass wir auf diesem Weg wieder fairere Wettbewerbsbedingungen erreichen werden."
Ausblick 2012
Für 2012 erwartet die SolarWorld AG ein gedämpftes Wachstum des Weltmarktes bei gleichzeitig weiter steigenden Überkapazitäten insbesondere in China. Nicht unwesentlich wird auch die Entscheidung des Deutschen Bundestags zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sein, die auch Signalwirkung für andere Märkte hat. Die unsicheren Rahmenbedingungen verhindern eine Einschätzung der zukünftigen Absatzmengen. Die SolarWorld AG geht allerdings davon aus, ihren Absatz von Solarmodulen gegenüber 2011 steigern zu können. Unter diesen Voraussetzungen und unter der Annahme weiter sinkender Preise ist mit einem Rückgang des Umsatzvolumens zu rechnen.
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